Kinder und Jugendliche brauchen mehr...

Coronaprävention: Pilotprojekt der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein startet im August 2022

Kinder und Jugendliche im Dauerkrisenmodus: Klimakrise, Krieg in der Ukraine und die Coronapandemiefolgen

Für Kinder und Jugendliche gibt es derzeit viele Krisen. Die psychischen Folgebelastungen durch die Coronapandemie sind mittlerweile auch wissenschaftlich gut untersucht und belegt. Die Nachfragen insbesondere in den KJP-Praxen sind seit Monaten deutlich gestiegen.

 

Nun ist es gelungen im Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein für Kinder und Jugendliche ein Präventionsprojekt aufzulegen, um die seelischen Belastungen durch die Coronapandemie abzufedern, bevor manifeste psychische Erkrankungen zum Beispiel zu einer Richtlinienpsychotherapie führen.

 

Das Präventionskonzept wurde in Nordrhein von Kinderärzt:innen, Kinderpsychiater:innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen - für die KJP Bernhard Moors/ Bündnis KJP - ausgearbeitet und fand große Unterstützung durch den Vorstand der KV Nordrhein.

 

Das Konzept sieht vor, dass u.a. approbierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen altersspezifische Präventionsgruppen für Kinder und Jugendliche von sechs bis 21 Jahren anbieten, um Unsicherheiten und Pandemie bedingte Belastungen aufzufangen und abzufedern.

 

Folgende Eckpunkte sind gegeben:

 

• Teilnehmer:innenkreis: Nicht manifest erkrankte Kinder und Jugendliche (6-21 Jahre)

 

• fortlaufende altersgerechte Gruppen mit mindestens 3 und höchstens 12 Teilnehmer:innen

 

• Maximal 12 Sitzungen je Teilnehmer:in/ eine Gruppensitzung = zwei Zeitstunden

 

• bei Bedarf 2-3 Sitzungen begleitende Elterngruppen zur Entlastung der Familien

 

Das Präventionsprojekt startet nach der Sommerpause in NRW und ist zunächst bis 31.12.2022 befristet. Bei entsprechendem Erfolg soll es verlängert werden können.

 

Voraussetzung für KJP: Approbation und entweder KV-Zulassung oder Tätigkeit in eigener Privatpraxis. Eine Zusatzqualifikation für die Gruppenpsychotherapie ist nicht erforderlich, da es sich um ein Präventionsprojekt handelt! Das Projekt wird u.a. vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) des Landes NRW gefördert.

 

Die Vergütung erfolgt extrabudgetär. Die Förderung sieht zum jetzigen Stand vor, dass je Teilnehmenden und 30 Minuten mit ca. 14,- Euro finanziert wird, zusätzlich wird es einen Gruppenzuschlag von 100,- Euro pro Sitzung geben.

 

Sie werden in den nächsten Tagen ein Anschreiben der KV Nordrhein mit weiteren Einzelheiten erhalten.

 

Wir werben sehr dafür, dass Sie sich in das Präventionsprojekt einschreiben, somit zu einer Verbesserung der Versorgung beitragen und damit dokumentieren, dass KJP bei neuen Versorgungsformen aufgeschlossen und engagiert  sind!

 

(Informationen und Text: Bernhard Moors)